Felix und das Fressding

Hallo, ich bin Felix und schreibe heute für mein Frauchen Anneke. Mir liegt es sehr am Herzen, dass ihr einen Einblick über unsere Lieblingsbedürfnisse, genauer gesagt über das Lieblingsbedürfnis überhaupt, erhaltet. Das Lieblingsbedürfnis nennt sich Fressen. Ich liebe es zu fressen

So, nun aufgepasst liebe vierbeinigen Freunde. Wenn du draußen mit deinen Leuten, also mit denen, die am anderen Ende der Leine hängen, spazieren gehst, dann denke bitte daran: Wenn du etwas zu fressen findest, dann friss es. Egal, welche Konsistenz es hat und wie es aussehen mag. Friss es, bevor dein Frauchen oder dein Herrchen: „Pfui“ oder „aus“ rufen können. Friss es so unauffällig und schnell, wie es eben geht. (Irgendwie erwischen uns die Menschen ja doch immer. Vor allem dann, wenn wir die Hinterlassenschaft von anderen Freunden „aufräumen“) Denke daran es schnell zu schlucken. Das sind die wichtigsten Gedankengänge und Handlungen. Findest du etwas, was man eigentlich nicht fressen sollte, im Grunde alles was da so liegt: Pizzareste, Dönerstückchen, Brötchen, gefressenes und wieder ausgeschiedenes von vierbeinigen Mitbürgern usw. es jedoch schmeckt, friss es trotzdem. Denke immer daran dich nicht festzudenken, denn dann ist das Schlimmste. Wenn du dich festdenkst, dann hat das Fressding und du keine Chance. Frauchen greift ein und schimpft, also niemals festdenken, sondern schön agil bleiben. Wenn mir ein Fressding begegnet und das ist jeden Tag mehrfach der Fall, dann nähere ich mich nahezu unfaufällig (Nase schön tief am Boden und immer mal zu Frauchen gucken, ob sie das mitbekommt) dem Fressding. Nach kurzer Annäherung landet es in meinem Maul. Jetzt merkt Frauchen es und ruft: „Felix aus“. Shit, nur muss ich aufpassen, dass ich mich nicht festdenke, wenn es ganz doll lecker ist, landet es im Magen, nicht ganz so lecker landet wieder auf dem Boden. Wenn es mir peinlich ist, das ich ertappt wurde, was schon mal vorkommt, dann hüpfe ich peinlich betreten mit dem Fressding im Maul um Frauchen und versuche sie ein bißchen aufzuheitern um ihr klar zu machen, dass das Fressding voll cool und sehr schmackhaft ist. Das ist ne ganz doofe Macke von mir, denn spätestens an dieser Stelle, weiß sie, dass ich das Fressdinge im Maul trage und schlucken möchte. Frauchen lacht dann zwar, aber greift durch und ich muss es abgeben. Tja, ihr Lieben, so ist das mit dem Fressding. Mal klappt es, mal eben nicht. Zuhause gibt es dann gutes Futter und der Tag ist wieder gerettet, obwohl das Fressding beim nächsten Spaziergang wieder betteln wird, dass ich es mir ganz genau ansehe. Passt auf euch auf und wählt sorgfältig die Fressdinger aus und hört auf eure Zweibeiner. Alles Liebe. Euer Felix

Foto: Gerdi Heimberger, www.lebendige-augenblicke.de

 

 

Jagdverhalten im Zusammenhang mit Kastration

Eine Thematik die viele Gemüter spaltet: Die Kastration des Rüdens oder der Hündin. Ich bin der Meinung, dass man sich intensiv mit dem Thema auseinander setzen sollte, bevor man die Entscheidung fällt. Jana war bis zu ihrem zehnten Lebensjahr intakt (das ist der Fachbegriff für unkastriert). Aus medizinischen Gründen musste ich sie im fortgeschrittenen Alter kastrieren lassen. Es gibt ein paar medizinische Gründe, bei der eine Kastration unumgänglich ist. Wenn jedoch kein medizinischer Grund vorliegt, sollte man sich wirklich überlegen, ob man sein eigenes Tier kastrieren lassen möchte.

fotolia

Bei Fee und Felix habe ich mich, aus heutiger Sicht, zu schnell für eine Kastration entschieden. Dies würde ich mit meinem jetztigen Wissen (aus osteopathische Gründen, aus dem Wissen heraus, wo sich welche Akupunkturpunkte befinden, sprich: Aus gesundheitlichen Gründen, als auch aus verhaltenstherapeutischen Gründen) nicht noch einmal machen.

Wer mehr zum Thema Kastration wissen möchte, dem kann ich das Buch: „Kastration und Verhalten beim Hund“ von Sophie Strodtbeck//Udo Gansloßer, das im Müller Rüschliko-Verlag erschienen ist, ans Herz legen.

Da ich in diesem Blog (zum Wohlergehen der Hunde) immer mal wieder gesundheitliche Themen mit einbeziehen möchte, werde ich sicherlich noch einige Male das Thema aufgreifen. Das oben genannte Buch gibt eine Menge Denkstoff.

Wie ist nun der Zusammenhang zwischen dem Jagdverhalten und der Kastration? Man hat die Zusammenhänge untersucht und herausgefunden, dass nahezu alle Sexualhormone (nur ein in der Schwangerschaft aktives Hormon namens Follikulin gehört nicht dazu) das Interesse an der Jagd mildern und dämpfen. Da durch Kastration die Sexualhormone nicht mehr gegeben sind, sollte man sich bei Hunden, die jagdlich motiviert unterwegs sind, eine Kastration (sofern dies nicht medizinische Gründe hat) zwei Mal überlegen. Sicherlich werden diese Hunde nach der Kastration vermehrtes jagliches Interesse an den Tag legen.

Bild: Fotolia

 

 

Gedanken zum Abschied

Meine Hunde haben verschieden farbige Leinen, Halsbänder und co. Eben alles, was Hund von Welt benötigt. Ich mag es gerne, wenn meine Umgebung Gemütlichkeit ausstrahlt, deshalb besitzen meine Hunde: Decken, Körbe und Kuschelkörbe in verschiedenen Mustern, Farben und Farbkombis.

Gestern befand ich mich in einem Konflikt. Woher weiß man, wann die Zeit gekommen ist, um sich von den Dingen des verstorbenen Lieblings zu trennen, an denen wir Erinnerungen haben oder die noch nützlich für die anderen Hunde im Haushalt sein können, wie zum Bespiel: Das Körbchen, indem er so gerne geschlafen hat. Freunde von mir, die sich mit einem Hund das Leben teilten, gaben die Sachen ihres verstorbenen vierbeinigen Freundes, einige Wochen nach dem Verlust, lieben Hundebesitzern oder sie spendeten ihre Andenken diversen Tierschutzorganisationen.

Nachdem Jana verstorben war, habe ich alles erst mal so gelassen, schließlich habe ich noch zwei andere Hunde, die das ein oder andere nutzen können. Die Leinen sehen auch an ihnen schick aus. Gut, ganz persönliche Dinge wie Janas Lieblingshalsband, ihren Mantel und noch andere Kleinigekiten wanderten in einen Karton. Den Karton sah ich vor einem Schuhgeschäft liegen. In großen Buchstaben, anscheinend von der Firma aufgedruckt, stand: „Jana“ darauf. Ich fragte die Schuhladenbesitzerin, ob ich den Karton haben könnte. Sie gab mir den Karton mit und für mich war es ein sicheres Zeichen, die Sachen nun wegräumen zu dürfen und auch zu können. Janas Körbchen (wobei man bei Jana von Körbe… von XXL-Körbe sprechen sollte), lies ich für Fee und Felix im Haus.

Das Körbchen im Wohnzimmer benutzen beide gerne, nur der Korb im Schlafzimmer wurde gemieden. Ich habe die Decke gewaschen, den Korb ausgesaugt und alles frisch gemacht. Fee hat sich alle drei Monate mal in die Korbecke geknüllt. Felix hingegen mied den Korb. Der Korb erwies sich jedoch als Bücherablage und Sockenbehälter. Das aktuelle Buch, das ich vor dem Schlafengehen noch las, landete im Korb und meine Socken rutschen nicht unters Bett. Echt praktisch.

Gestern fiel mir auf, dass irgendetwas nicht stimmte. Felix mied in letzter Zeit auch seinen eigenen Korb, der direkt neben Janas Korb seinen Platz hat. Nachts zog er sich immer ins Arbeitszimmer zurück. Es war an der Zeit aufzuräumen. Ich packte den XXL-Korb zur Seite und transportierte Felix Lieblingssessel (seinen Fatboy) nach oben ins Schlafzimmer. Sein altes Körbchen räumte ich ebenfalls in den Keller.

Beim Saubermachen von Janas Körbchen entdeckte ich auf der Unterseite einige Haare von ihr, die sich fest in das Körbchen hinein gebohrt hatten. Ich musste gleichzeitig schmunzeln und weinen. Nach 1 1/2 Jahre sind wohl auch die letzten Spuren einer bezaubernden Bobtail-Hündin, die unser Leben bereicherte und liebevoll Pfotenabdrücke in unserem Haus hinterlies, weggewischt. Ich habe noch ein Halsband in der Nähe liegen und ihre Fotos begleiten den grauen Winteralltag und versuchen stets mir ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern.

Foto: Gerdi Heimberger, www.lebendige-augenblicke.de