Eine Liebeserklärung

Eine Liebeserklärung an den Old English Sheepdog, auch Bobtail genannt.
Bereits im Alter von 10 Jahren hatte ich den Wunsch, irgendwann einmal einen Bobtail zu haben. Es dauerte dennoch 26 Jahre bis mein erster eigener Bobtail bei mir einziehen konnte: Meine JANA (Iljana von der Ablasswiese).
Ein Bobtail an seiner Seite, bedeutet einen Freund fürs Leben gefunden zu haben, immer und überall. Bobtails sind sehr treu und weichen einem kaum von der Seite.
Seine ursprünglicher Herkunft verschweigt der äußerst liebevoll und stets gut gelaunten Brite. Sicher ist, dass der Bobtail ein englischer Hüte- und Herdenschutzhund ist.
Ihm wurde früher die Rute kupiert, so dass er eine Stummelrute hatte, daher der Name Bobtail, was so viel bedeutet wie: Gekürzte Rute.
Das Kupieren der Rute, ist zum Glück, in Europa schon längst verboten. Die „Bobbis“ brauchen ihre Rute fürs Gleichgewicht, für einen gesunden Rücken und fürs Wedeln, was bei diesen Clowns nahezu ununterbrochen an der Tagesordnung steht.
Der Bobtail ist nichts für Menschen, die sich absolutes Gehorsam wünschen, dafür hat er zu viel Eigenständigkeit in sich, da er an den Herden selbstständig arbeiten musste, daher rührt auch seine Sturheit. Es kommt schon einmal vor, dass er die Kommandos seines Besitzers hintergfragt, wenn er der Meinung ist, anderes sei just in diesem Moment wichtiger. Man kann ihm jedoch nie böse sein, denn er verpackt seine Sturheit hinter einer extremen Sensibilität und so merkt man immer, dass der gute Bobtail sehr gerne aufs Wort hören würde, es jedoch auf Grund seiner Ideenvielfalt nicht fertig bringt.
Er lässt sich dennoch sehr leicht erziehen, er ist unglaublich lerneifrig, immer zu einem Ulk aufgelegt und mit grandiosen Ideen ausgesatten, so dass er seine Familie stets zum Lachen bringt. Der etwas sture und sensible Bobtail will liebevoll, jedoch konsequent erzogen werden. Der Bobbi ist nämlich nach wie vor der Meinung der beste Hüte- und Herdenschutzhund zu sein und er nimmt diese Aufgabe mit geschwellter Brust an. Dass er mittlerweile ein super lieber und anhänglicher Familienhund geworden ist, der viel Beschäftigung, sehr viel Ansprache und Auslauf benötigt und nicht mehr rund um die Uhr hüten muss, weiß er zwar, aber er hält sich nicht daran. Das Hüten zählt einfach zu seiner Leidenschaft.
Vielleicht  möchte ein Bobtail auch aus diesem Grund  immer raus, egal bei welchem Wetter. Er liebt es besonders, wenn das Wetter rau ist, wenn es regnet oder wenn ihm viel Wind um die Nase zieht und das auch, wenn er geschoren ist, denn der Bobtail ist kein modischer Mop, sondern ein kluger, aufmerksamer, liebevoller Hund, der viel Bewegung fordert und im Haus, als auch draußen alles bewacht, was er für „seins“ hält.
Was „seins“ ist, entscheidet er, dabei bleibt er stets freundlich. Niemals reagiert er genervt oder gereitzt, vielmehr verteidigt er mit einem fröhlichen Grinsen und mit starkem Ausdruck der Freude. Unter dem Motto: Ich muss ja verteidigen, aber ich freue mich doch soooo. Man nimmt ihm sein Verteidingungstadus nie wirklich ab.
Sein Bellen ist anders, als das von anderen Hunden, es wirkt wie eine dumpfe Glocke, allerdings bellt der Bobbi sehr selten.
Sein Fell bedarf übraus großer Pflege. Entweder man entscheidet sich seinen Bobtail 3-4 Stunden pro Woche zu bürsten, was absolut notwenig ist, denn einmal mit der schönen Haarpracht im Regen und das Haar ist verfiltzt, oder man schert ihn. Jana lies mir keine große Wahl. Ich wünschste mir auch immer einen wuscheligen Bobtail, aber sie zeigte mir, dass sie das Scheren besser findet, da sie jeden Tag auf dem Pferdemisthaufen aufzufinden war und jeder kann sich ausmahlen, wie mein Hund danach aussah 🙂
Das Gangbild des Bobtails verändert sich mit der Friseur. Mit langem Haar laufen sie wie Bären, was sehr hübsch anzusehen ist. Mit kurzen Fell bewegen sich sich geschmeidig wie ein Leopard.

Das Scheren ist besonders im Sommer eine Wohltat für die Hunde, denn der Mär, die Haare würden wie eine Klimaanlage funktionieren, konnte ich nie feststellen. Dafür haart der Bobtail überhaupt nicht, ledigich beim Bürsten verliert er Fell. Der Bobtail ist der beste Begleiter, den man sich wünschen kann. Er ist für die Sorte Mensch, die sich permament über einen haarigen, lustigen und temperamentvollen Schatten freuen und über ihn herzhaft lachen können. Auch heute denke ich noch an meine liebevolle Jana, die mit mir wie ein Fels in der Brandung durchs Leben ging. Sie war ein Hund, auf den ich mich immer verlassen konnt. Sie hat mich jeden Tag motiviert und jeden Tag hat sie mehrfach ein Lachen ins Gesicht gezaubert. Danke Jana!

Schulterhöhe: Rüden 65 cm, Hündinnen 60 cm

Gewicht: 30 kg und mehr für beide Geschlechter

Fell: Üppig, gerade, zottig mit wasserfester Unterwolle

Farbe: Alle Schattierungen von Grau oder blau. Körper und Hinterläufe sind durchgehend einfarbig, dabei mit oder ohne weiße Socken. Kopf, Hals und Unterbauch weiß mit oder ohne Zeichnung.

Lebenserwartung: 12 Jahre

Fotos: Wolfgang Oeser, Gerdi Heimberger (www-lebendige-augenblicke.de) und Anneke

Ein Video dazu gibt es hier. Leider sind alle Bobtails mit gekürzter Rute zu sehen, dennoch ist das Viedo herzlich und macht Laune.