Die Lahmheit des Hundes erkennen und die anschließende Behandlung. Schritt für Schritt. Teil 2

Vorab möchte ich betonen, dass ich bei den folgenden Artikeln keinen Anspruch auf medizinische Vollständigkeit liefern kann. Ich bitte um Verständnis. Es geht mir in erster Linie darum, dass der Hundehalter eine Lahmheit erkennen kann.Bichon maltais blanc assis & coquin sur fond blanc

Unter Lahmheit versteht man: „Als Lahmheit bezeichnet man Störungen im regelmässigen Gebrauch der Gliedmaßen, welche durch krankhafte Zustände oder schmerzhafte Empfindungen hervorgerufen werden.“ H. Möller 1887 (Anatomie und Propädeutik des Pferdes.)

Man unterscheidet zunächst drei Formen der Lahmheit:
Die Stützbeinlahmheit
Die Hangbeinlahmheit und
die gemischte Lahmheit.

Die Stützbeinlahmheit:
Sobald der Hund stützt, tritt die Lahmheit ein, also beim Belasten und Aufsetzen/Aufstützen der Gliedmaße.
Für das Stützen sind lediglich bestimmte Abschnitte der Extremitäten zuständig. Die passiven Bewegungsorgane: Das sind die Knochen, der Sehen- und der Bandapparat, der die Gelenke verbindet.
Aus diesem Grund ist bei der Stützbeinlahmheit in diesem Bereich die Ursache zu suchen. Was an sich nicht gerade wenig ist.

Die Hangbeinlahmheit:
Diese Form der Lahmheit finden wir vor, wenn eine Gliedmaße nach vorne geführt wird. Also in der Hangbeinphase, nämlich dann, wenn die Extremität unter der Rumpf hängt und eine Pendelbwegung in Richtung nach vorne ausführt.
Für diese aktive Bewegung ist die Muskulatur zuständig und deshalb bei der Hangbeinlahmheit vorwiegend betroffen.
Jedoch findet man bei Entzündungen des Ellenbogen- und des Schultergelenks eine verlangsamte Vorwärtsbewegung der Extremität und somit auch eine Schrittverkürzung.

Die gemischte Lahmheit:
Diese setzt sich aus beiden genannten Lahmheit zusammen und ist beim Vorstellen des Hundes nicht eindeutig aufteilbar.
Sie tritt dann auf wenn der Hund „Läuse und Flöhe“ hat, sprich, wenn der Hund an mehrere Krankheitsursachen leidet.
Im Trab auf einer Kreisbahn geführt, kann man dann, wenn die Richtung gewechselt wird, eventuell erkennen, welche Lahmheitsart vorliegt.
Verstauchungen, Gelenkentzündungen, Arthrose im Ellenbogen-, in Schulter-, Hüft-, und Kniegelenk, Frakturen im Beckenbereich, bei der Greyhound-Sperre, Muskelerkrankungen, bei spinalen Lähmungen, bei Myoptahien kann diese gemischte Lahmheit auftreten.
Sie tritt aber auch dann auf, wenn der Hund Probleme an unterschiedlichen Stellen hat… eben: „Läuse und Flöhe“.
Um ein Beispiel für die Stützbeinlahmheit zu liefern, habe ich Felix Video in den nachfolgenden Artikeln eingefügt.