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Test (2)

Der verflixte achte Lendenwirbel, den es eigentlich nicht geben sollte.

Da hat der gute Felix wohl einmal zu oft „den nehme ich auch noch“ gerufen, als es um die Verteilung der Lendenwirbel ging. Nun haben wir den Salat.

Ein Hund hat 7 Lendenwirbel. Punkt. Das sollt er eigentlich haben… doch was ist, wenn er einen 8ten rudimentären Lendenwirbel vorzuweisen hat?
Dann haben Hund und Halter ein PROBLEM.
Ist ein Lendenwirbel zu viel vorhanden, wird dieser auch als Übergangswirbel bezeichnet, doch es ist völlig egal, wie man diesen Wirbel benennt, er gehört da nicht hin und führt milde ausgedrückt zu einer Instabilität.
Irgendwie muss es trotzdem zu lösen sein, denn sonst würde es ja nicht PROblem, sondern CONTRAblem heißen.
Unsere Lösung heißt: Management.
Doch zurück zum Anfang.
Das Cauda Equina Syndrom oder die degenerative lumbosakrale Stenose des Hundes…. oder auch, wie man seinem Hund wieder ins Leben hilft.

Eine schlanke, sehr sportliche, schwarzhaarige Dame mit einem Weimaraner an ihrer linken Seite und einem MRT Bild in der rechten Hand, steht vor meiner Praxistür und möchte gerne wissen, ob ich ihrer Hündin denn helfen könnte.
Die Tierklinik hätte bei ihrer Hündin ein Cauda Equina Syndrom diagnostiziert und da die Ärzte nicht operieren wollten, sprachen sie die Empfehlung für eine Physiotherapeutin / Osteopathin aus.
„Ja, das kann ich“. En Heilversprechen kann man nie geben, doch kenne ich mich mit dem Cauda Equina Syndrom recht gut aus, da ich bis zu diesem Zeitpunkt bereits viele Hunde kannte und kenne, die diese Krankheit diagnostiziert bekommen hatten und bereits häufig bei mir waren.
Ich konnte die Hunde mit Hilfe verschiedener Therapien begleiten.
Z.B. liebte eine Hündin  die Osteopathie, ein anderer Hund fühlte sich mittels der Akupunktur und dem Amplivet sehr wohl.
Vor gut einem Jahr stand die besagte Dame bei mir.
Damals behandelte ich Felix, seit er im September 2014 einen Unfall hatte, bereits auf Cauda Equina, ohne eine Bestätigung zu haben.
Es war ein Gefühl in mir, die Beobachtung, die ich machte, die Tatsche wie er sich bewegt und überhaupt.
Ich hatte bereits lange vor seinem Unfall so ein komisches Gefühl im Bauch und immer wieder fiel mein Blick auf seinen langen Rücken. Sportlich tat ich bis dato alles, um seine Rückenmuskulatur aufzubauen und diese zu erhalten. Ich tröstete mich damit, dass er nun mal Podenco-Gene in sich trägt und Podis bekanntlich einen langen Rücken haben.

Der Tag X
Wir fahren in die Klinik.
Felix geht es seit drei Wochen nicht so gut.
Eigentlich begann alles es im Mai, als es warm wurde.
Er liebt es, an warmen und heißen Tagen, ein kühles Bad in der Weschnitz zu nehmen.
Den Ein- und Ausstieg hat er immer gut gemeistert, also hatte ich nichts dagegen.
Als er an einem besonders warmen Tag, aus dem Wasser auftaucht, er bleibt immer nur wenige Minuten, kam er mit der sogenannten Wasserute an Land. (Hierbei hängt die Rute einfach runter, ohne das sie in der natürlich Haltung, die abhängig von der Rasse des Hundes ist, angehoben oder getragen wird.)
Nur keine Panik, den Fall hatte ich bereits häufiger in meiner Praxis.
Ich tue und mache, ich mache und tue. Ich krame im Zauberkasten. Versuche diese und jene Therapie.
Das mit der Rute wird es nichts mehr, sie macht zwar keine Probleme, aber das Gesamtbild stört mich.
Er kann sie beim Kot absetzen anheben, aber ansonsten hängt sie wie eine Hammelrute runter.
Hier kommt mir bereits der Gedanke, dass es keine Wasserrute ist, sondern dass Felix sich erneut weh getan hat und es die typische oder eins der typischen Zeichen für Cauda Equina bzw. die Cauda Equina Rute ist.
Wie machen weiter. Er ist sonst munter und sehr fröhlich und galoppierte an manchen Tagen durch den Garten.
Ich habe dennoch das Gefühl, dass ihm bestimmte Bewegungen nicht gut tun.
Im Dezember 2014 und im März 2015 besuchte ich mit ihm Kurse, auf denen er vorbildlich trabte und wirklich gut lief.
Wir schöpften Mut und uns wurde gesagt, dass er gut in Schuss sei.
Da ich keine Tricks mehr mit ihm ausüben wollte, die Belastung schien mir für ihn zu hoch, entschied ich mich, den Schwerpunkt vermehrt auf Heelwork to Music (HTM) zu legen.
Wir waren bereits fleißig dabei eine HTM Choreo einzustudieren und es lief super, bis zu dem Tag im Mai, an dem er mit geknickter und hängender Rute neben mir zum Stehen kam.
Seit dieser Zeit sind es nur noch Mini Einheiten in Punkto Training.

Es geht ihm anfangs August sehr gut. In diese Woche, bin ich eine andere Wegstrecke mit ihm gelaufen und er hüpfte mal nicht ins Wasser, sondern lief geradeaus. Einige Zeit später stellte ich wieder eine starke Verschlechterung seines Allgemeinbefinden fest.
Jetzt dachte ich, sei der Punkt gekommen, an dem ich doch besser mal nachsehen lassen sollte.

In der Klinik hatte ich mir einen Termin für das MRT geben lassen. Es kommt anders, zum Glück.
An diesem Tag hätte ich es durchgezogen, da ich aber wieder nach hause geschickt wurde, was ich nachträglich als Glück empfinde. (Felix musste nicht mittels Vollnarkose diese Prozedur hinter sich ergehen lassen.)
Wir entscheiden uns für ein weiteres Röntgenbild.

Ein paar Minuten später starren wir auf das innere von Felix, bzw. auf seine geröngte Wirbelsäule, bzw. auf das Bild.
Nun, da haben wir es. Das Kind hat einen Namen: Cauda Equina Syndrom.
Cauda Equina ist eigentlich immer nur mittels eines MRT Bildes aussagekräftig zu diagonstizieren, doch wir sehen das, was nahezu immer zur einem Cauda Equina Syndrom führt, den blöden rudimentären achten Lendenwirbel, der da nicht hingehört, denn ein Hund sollte lediglich 7 Lendenwirbel besitzen.

Ist der achte Wirbel vorhanden, macht er immer Probleme und man kann auch ohne MRT bei Felix eine Cauda Equina feststellen. Weiterhin sind Veränderungen vor und nach dem Wirbel erkennbar.
Felix bekommt eine Neuraltherapie mit Cortision und anderen Mittelchen.
Ein MRT hätte letztendlich nur bei der Frage geholfen, ob eine OP möglich oder unsinnig gewesen wäre.

Ich entschied mich zwei Tage später den Termin abzusagen, nach Befragung vieler Hundefreunde, nach recherchieren und nach dem Hören auf mein Bauchgefühl.
Stattdessen mache ich einen neuen Plan.
Felix wird in Zukunft ganz klar besser gemanaget, dazu gehört, dass es keine Spaziergänge im komplette Rudel geben wird. Er wird mit Fee oder mit einem anderen Hund aus dem Rudel seine Runde laufen (alleine läuft er nicht so gerne) und zwar so, das er keine wilden Sprünge macht, ansonsten darf er….. na klar….. Hund sein und geradeaus loslaufen, wenn es ihm passt und ihm danach ist.
Ich werde lediglich versuchen es im Rahmen zu halten.
Dazu zählt auch, das nicht in den Fluss hineinspringen und herausklettern sollte, das bekommt ihm nämlich gar nicht gut.
Die Rampe, die ihm den Weg ins Auto bahnt, kann er bereits laufen, dennoch werden Autofahrten vermieden.
Er bekommt von mir ein Laufband gekauft, damit wir in Minieinheiten trainieren können. Natürlich steht weiterhin Gymnastizierungen, Muskelaufbau, Balance, Koordination, Kondition (alles wohl dosiert) und weitere Dinge auf seinem Stundenplan.
Des Weitern werde ich ihm noch eine Platte kaufen, die sich mit Hilfe eines Motors bewegt und ihn auffordert das Gleichgewicht noch besser zu halten.

Die vier Stufen, die in unser Haus führen, darf er weiterhin laufen.
In der Anfangsphase führe ich ihn um das Haus herum, so dass er keine Treppen laufen muss.
Die Blutegel, die Akupunktur das Ampli, Young Living Öle und ganz wichtig, viele Schmuseeinheiten werden weiterhin treue Begleiter von ihm sein.

Es gab noch ein zweites Bett für ihn. Wir haben extrem gute Erfahrung mit Viskose- Schaum- Betten gemacht. Da diese Betten teuer sind – sie sind es allerdings wert und bei allen Gelenkproblemen wie HD, ED, Rückenthematiken usw. sehr zu empfehlen, habe ich ihm ein zweites Hundebett gekauft.

Felix ist tagsüber mein Praxishund und er möchte ein Begleiter in der Praxis sein. Das neue Bett wird in meiner Praxis seinen Platz finden.

Die Neuraltherapie hat ihm geholfen, sein Rute wieder gut ins Lot zu bringen.
Alles in alle sind wir hoffentlich auf einem guten Weg.
Derzeit benötigt er wieder Schmerzmittel, aber das ist nun wichtig, damit sein Schmerzgedächtnis sich nicht erinnern möchte.

Er ist munter und läuft manchmal zu schnell. Momentan läuft er nur drei mal zwischen 2-4 Minuten und dann ruht er wieder. Dafür benimmt er sich im Haus, als sei der 2 Jahre und nicht 6 Jahre alt.

Draußem ist er immer verängstigt, wenn er unsicher ist, das hat weniger mit Schmerzen, sondern viel mehr mit den Erfahrungen, die er auf der Straße, als Straßenhund sammeln musste, zu tun.

Hier noch eine Übersicht, wie man seinem Hund bei einem Cauda Equina Syndrom helfen kann.

1.) Ernährung.
Die Ernährung spielt immer eine große Rolle. Wichtig ist, dass der Hund hochwertiges Futter erhält. Ob man nur barft, Trocken-oder Nassfutter füttert, sollte jedem selbst überlassen werde. Es macht keinen Sinn zum Moralapostel zu werden und eine Futter-art oder ein Futtermittel guruhaft zu vertreten, wenn es der Hund nicht mag oder im schlimmsten Fall nicht verträgt, geht es sowieso in die Hose. Wer seinem Hund nicht die Tortour einer Ausschlussdiät zukommen lassen möchte, der kann auch mittels der Kinesilogie den Test durchführen lassen.
Das klappt ganz hervorragend und ich für Hund und Halter viel entspannter.

2.) Stundenplan- Management für Hund und Halter. Wie manage ich meinen Hund? Was mache ich am Anfang, wie geht es weiter? Worauf muss ich achten (zum Beispiel sollten wilde Sprünge vermieden werden.) Wie oft und wie lange gehe ich mit meinem Hund spazieren? Usw.
3.) Osteopathie /Physiotherapie
4.) Akupunktur (sehr wichtig und hilft hervorragend. Weiterhin ist die Akupunktur von großer Bedeutung, wenn der Hund Schmerzmittel erhält, damit die Nieren-und Leberfunktion gut erhalten bleibt.)
5.) Amplivet
6.) Blutegeltherapie
7.) Laufband Training und /oder
8.) Unterwasserlaufband Training

9.) Schwimmen (hier kommt es darauf an, wie gut der Hund ein- und aussteigen kann und man sollte den Hund beobachten und sich hinterfragen, ob ihm die Bewegung gut tut. Das hängt auch oft davon ab, welche „Art“ der Cauda Equina der Hund hat. Nicht alle „Cauda Equnia Hunde“ haben einen Wirbel zuviel.
10.) Rampentraining. Das ist ganz wichtig! Es wird immer wieder mal eine Situation geben, in der sie Ihren Hund transportieren müssen. Hier ein Video dazu. Bitte den Link einfach kopieren.
http://www.tierisch-zufrieden.de/wp_dogblog/?s=Rampe&submit=Suchen  oder oben rechts in meinen Blog,  im Lumpen / Suchfeld das Wort: Hunderampe eingeben. 
11.)
Schlafplatz. Wie man sich bettet, so schläft man. Ich kann Viskose Unterlagen /Betten sehr empfehlen.
12.) Beschäftigungstherapie, Indoor Spiele, die auch im Liegen abrufbar sind, falls es dem Hund an einigen Tagen weniger gut gehen sollte.
13.) Kräuter: TCM Kräuter oder Phytotherpie die für Gelenke, Knochen und Muskeln gut sind.
14.) Heilpilze
15.) Homöpathie
16.) Young Living Öle und Bachblüten damit die Seele wieder Halt im Leben findet.
17.) es gibt mit Sicherheit noch weitere Punkte, alles, was dem Hund gut tut ist wichtig 🙂

Punkt 14.-16. kann man ebenfalls mittels der Kinesilogie austesten lassen. Man sollte, wenn der Hund Schmerzmittel erhält unbedingt etwas für die Niere und die Leber tun.

In diesem Sinne, viel Erfolg und Glück mit Ihrem Hund.

Felix und ich wünschen viel Gesundheit und alles Liebe.

Für meinen Felix. Der stolze Löwe an meiner Seite.
Mein Kämpfer, mein Beschützer, mein kleiner Held.

“ Ich seh‘ dein‘ Stolz und deine Wut,
dein großes Herz, dein Löwenmut.
Ich liebe deine Art zu geh’n
und deine Art mich anzusehn.
Wie du dein‘ Kopf zur Seite legst,
immer seh ich wie‘ s mir geht.
Du weißt wo immer wir auch sind,
dass ich dein zu Hause bin.
Und was das mit mir macht,
wenn du jetzt lachst,
seh ich

all deine Farben
und deine Narben,
hinter den Mauern.
Ja ich seh dich.
Lass dir nichts sagen.
Nein, lass dir nichts sagen.
Weißt du denn gar nicht,
wie schön du bist? “

„Jeder Punkt in deinem Gesicht
ist so perfekt, rein zufällig.
Es gibt nichts schöneres als dich.“

Songtext: Sarah Connor. Song: Wie schön du bist.

Felix sehr hübsch