Fee, Podenco-Dackel Mix, mittlerweile fast 6 Jahre.
Spröder Humor, sehr sensibel, wachsam, stur, lange Krankenakte, kein will to please feststellbar (verlangt dies aber auch nicht von ihren Menschen :-), unabhängig.
Sie mit einem gewissen Interesse an der Jagd zu beschreiben, wäre untertrieben (wobei sie nur fort hüpfendes Wild jagt -keine Jogger, keine Radfahrer und wenn ich viel Glück habe, dann schaut sie mich ersteinmal an, wenn ein Reh uns entgegen blickt) charmant, liebevoll.
Sie gehört einfach zu uns, denn wir lieben sie mit ihren Macken, diese nach ihrer Ansicht keine sind, sondern lediglich Special Effects.
Wir bekamen sie mit 9 Monaten. Ein Hund der von Spanien nach Deutschland zwangsimigriert wurde. Vorleben unbekannt, Probleme vorprogrammiert. Ich wollte einem Hund aus dem Tierschutz helfen, deshalb kam sie zu uns, dass sie mein einfachster (sie fordert nie etwas, ist immer ausgeglichen, niemals zornig und stets zurückhaltend) und zugleich mein schwierigster Hund werden würde, ahnte ich nicht.
Meine Familie hatte immer Hunde vom Züchter (im Welpenalter) zu sich genommen, so war dies auch bei meiner Jana, die Fee unterstütze und zu der Zeit, als Fee bei uns einzog, noch einige Zeit lebte. Jana war mein Bobtail und mein erster eigener Hund.
Sie kam im Alter von 8 Wochen zu mir. Jana war perfekt und für mich ein normaler Hund.
Fee zog ein und sie war alles andere als perfekt.
Was nun? Was tun?
Das Clickertraining war mir aus der Zeitschrift: Dogs bekannt. Das fand ich damals allerdings albern, aber es blieb in meinem Gedächtnis hängen und so erinnerte ich mich daran, als Fee ein paar Wochen bei uns war.
Sie hatte sich für uns entschieden, denn anfassen lies sie sich nur von uns, andere Menschen waren für sie eine Katastrophe, ebenso wie die Natur, denn die griff sie ständig an.
Ich war bis dahin noch nie mit meinen Hunden in einer Hundeschule. Mit Jana war ich mal bei einem Trainer. Mein Hund lief am Pferd mit und begleitete mich in den Reitstall, es lief immer alles einfach so.
Mit Fee wollte ich mal lieber auf Nummer sicher gehen, damit die Umwelt für sie erträglicher werden würde. Also entschloss ich mich zur einer Woche Clickertraining in Ober-Ammergau.
Wir hatten das Gewinnernlos gezogen und landeten bei der Trainerin, die ich bereits aus der Zeitschrift Dogs kannte, bis zu dieser Trainingswoche fand ich das Clickergedöns noch seltsam.
Ich bin mir sicher, ich wäre heute nicht mehr am Ball, wenn ich mit Fee nicht in diesen guten Händen gelandet wäre.
In dieser einen Woche gelang erst einmal gar nichts.
Fee rannte panisch weg, sobald ein Mensch die Halle (eine große Agilityhalle) betrat. Wir durften in einen extra Raum, aber selbst dann, durfte die Trainerin, als auch keine weiteren Menschen den Raum betreten, Fee lief die Wände hoch.
Die Trainerin bemühte sich, mir Hilfestellung zu geben und hauchte manchmal etwas durch das Fenster, aber auch das war bereits für Fee zu viel.
Wir holten Jana zum Training dazu, um Fee Sicherheit zu vermitteln. Das klappte ganz gut, aber die Basics wie Handtarget, Bodentarget, Targetstab waren nicht zu meistern.
Fee lernte in dieser einen Woche, Leberwurst aus der Tube zu fressen, mehr nicht.
Es half ja nichts. Ich war mir sicher, dass ich es mit ihr schaffen könnte und blieb hartnäckig:) Die Trainerin motivierte uns stetig.
Es hat sich gelohnt. Wie man hoffentlich an den folgenden Videos sehen kann.
Fee benötigt ca. ein halbes Jahr, um einen Trick zu lernen.
Hierbei meine ich einen Trick, der unmittelbar in meiner Nähe ausgeführt wird, gegebenfalls mit Hilfsmittel, wie Targetstab, Bodentarget, Signalgebung, manchmal lernt sie das auch auf ein Wortsignal, aber das ist nicht so häufig der Fall.
Lernt sie zum Beispiel: Den Hasen oder auch Sit Petty genannt, dann kann sie das nur so, wie sie es gelernt hat, d.h. Ich darf meine Position nicht verändern, dafür kann sie dann den Hasen auch innerhalb eines anderen geschlossenen Raums, aber nicht im Freien. Den Part üben wir dann erneut:)
Im Vergleich: Lena Lustig lernt die meistens Tricks innerhalb von einer bis zwei Woche(n) (Manchmal braucht auch sie länger, aber sie versteht recht schnell die Idee. Ich habe mit ihr allerdings im Alter von 9 Wochen mit dem Clicker-Training begonnen.)
Felix ist die goldene Mitte. Er braucht länger als Frau Lustig, aber deutlich kürzere Zeit, um etwas zu verinnerlichen, als das bei Fee der Fall ist.
Manchmal weiß man bei Fee auch nicht, ob ihr die Position unangenehm ist.
Sie liebt alle Tricks im Liegen, das wird von ihrer Seite leider völlig überbewertet, deshalb ist es manchmal schwer zu verstehen, ob es ein körperliches Problem ist oder ob es ein Problem des Verstehens ist.
Im Grunde weiß ich bis heute nicht, wem das Clickertrining besser geholfen hat, ob es mir geholfen hat, Fee besser zu verstehen oder ob es Fee geholfen hat, mich besser zu verstehen:)
Fakt ist: Sie kommt besser mit ihrer: Alice im Wunderland- Welt zurecht.
Man weiß nicht, ob sie leicht autistische Züge hat oder spirituell weit entwickelt ist. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Die Natur ist mittlerweile ihr Freund. Menschen sind ok und das Leben ist in Ordnung.
Wir vermeiden allerdings Orte, an denen viele Menschen zusammen kommen oder Plätze, an denen laute Musik herrscht.
Ich hatte sie einmal mit auf einer Hochzeit genommen, da ich nach Hannover verreisen musste und Felix einen Dogdance Auftritt hatte.
Ich konnte einen erheblichen Abstand zu den Gästen einnehmen. Es war ruhig und wir konnten in einem wundervollen Garten auftreten.
Mit Fee hatte ich eine kleine Trick-Choreo eingeübt, aber daran war nicht zu denken, so kam nur Felix zum Tanzen.
Seit dieser Zeit habe ich das Projekt mit Fee gelassen. Ich bin bereits dankbar, wenn sie ihren Alltag meistert und das gelingt ihr mittlerweile spielend leicht.
Fee wurde nicht nur geklickert. Ich habe von Beginn an mit Akupunktur, homöopathischen Mitteln, der Cranio-Sacrale Therapie und anderen alternativen Heilmethoden gearbeitet.
Sie ist auch heute noch körperlich mitgenommen, es geht ihr aber soweit gut.
Einen Prügelei mit Nachbars Katze und dem daraus folgenden Biss, hätte sie beinahe nicht überlebt. Sie musste Antibiotika nehmen, leider darf sie das auf Grund ihrer Krankheit eigentlich nicht einnehmen, so überlebte sie zwar den Biss, aber danach musste ich wieder das Gesamtpacket Fee alternativ behandeln.
Alle Überlegeungen hin und her: Ich bin mir sicher, dass es bei ihr auch mit Hilfe des Clicks, im wahren Leben geklickt hat:)
Wir bleiben weiterhin am Ball, denn jeden Tag schaut sie, ob das Geräusch zur Abendstunde ertönt, ob Felix und Frau Lustig bereits im Trainingsraum sind (den Trainingsbeginn verschläft sie jeden Tag -da hilft auch kein Rufen-)
Ob sie mitmacht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wenn es warm ist, liegt sie lieber im Garten :-), manchmal meint sie, dass wir das, was wir heute bereits zum x-ten mal machen, noch nie gemacht haben:) manchmal fällt ihr etwas anders dazu ein und manchmal wühlt sie in ihrer Trickkiste und zaubert ihre Special effects hervor, über die ich herzhaft lache:)
Ich bin froh, dass Fee bei uns ist. Felix hat lediglich die Figur eines Podis. Er ist mehr Bardino und die können sich prima damit abfinden, wie das Leben hier so läuft.
Bardinos binden sich stärker an den Menschen.
Ich bin dankbar, das Fee bei uns ist. Ich habe durch sie extrem viel gelernt und lerne immer noch. Ich würde sie jeder Zeit wieder zu mir holen, auch und gerade weil sie in Spanien mit ihrer Krankheit kaum eine Chance hätte.
Ich hoffe und wünsche mir für die Podencos ein besseres Leben in ihrem Ursprungsland, denn die Hunde zu uns zu holen mag eine kurzfristige Lösung sein. Langfristig hoffe ich, dass sich in Spanien etwas für die Hunde positv entwickelt.
Nun zu den Tricks.
Die Tricks durften eigentlich mit Spielzeug oder mit Futter gezeigt werden, da wir aber gerne noch weitere Zertifikate anstreben, lies ich das Futterziehen und Spielzeuglocken weg.
Insgesamt waren 30 Tricks zu zeigen.
15 Tricks für das in the doghouse Zertifikat und 15 Tricks für das Bronzene Abzeichen von Britta Kallf.
Man hätte jedoch nicht alle ausführen müssen, so wären es jeweils 12 Tricks gewesen.
Die Tricks für das in the doghouse Zertifikat sollten dreimal hintereinander erfolgen und der Hund muss diese in der gleichen Qualität zeigen.
Beide Trickzertifikate (uber dude von in the doghouse und das Bronzene Abzeichen) müssen selbstverständlich ohne Manipulation, Handanlegen am Hund erfolgen.
Soooo, nun viel Freude beim Ansehen:
Hier noch die Links:
http://inthedoghousedtc.com/
Britta Kalff
http://www.trickanddance.de/
Nun die Videos:
und hier: