Der Welpen Ratgeber

 Frauchens Bruder war neulich zu Besuch. Er wohnt in der Nähe von Hannover und hat das Hunde Syndrom nicht vererbt bekommen, so viel steht fest, da er jedoch wie Frauchen mit Hunden (notgedrungen durch Frauchen) aufgewachsen ist, freut er sich stets uns zu sehen. Die Freude war umso größer, da ein Welpe unser Rudel seit Kurzem bereichert, denn unser Rudel hat sich, urplötzlich (dieses Wort wird durch ein großes Augenblinzeln meinerseits, untermalt) wieder vergrößert.

Pixie, die zauberhafte Fee, ist eingezogen. 

Im Moment schläft sie, das fühle und sehe ich, denn Frauchen  führt jede Bewegung im Zeitlupentempo aus und versucht keinen Krach bei ihren Tätigkeiten zu verursachen. 

Pixie leidet im Moment irgendwie unter einem Reizdarm, sie kackt schneller als der Schall und da hilft es auch nicht, dass in jedem Welpen Ratgeber drin steht: „Sehr schnell erkennen Sie die Anzeichen, wenn ihr Welpe dringend raus muss.“ Die Anzeichen verschwimmen zeitlich direkt mit der ausgeführten Aktion. Einmal hecheln und etwas die Augen zukneifen, tja, Pech für Frauchen, wenn sie in dem Moment in die falsche Richtung geschaut hat, aber da Welpen so süß sind und dauernd angeschaut werden, hat Frauchen meist eine 50:50 Chance. 

Anhaltspunkte, die man theoretisch studieren kann, wie zum Beispiel: „Nach dem Trinken, Fressen, nach dem Spielen sollten Sie mit dem Welpen rausgehen“, kann man nur bedingt ernst nehmen.

Frauchen steht im Bademantel bei eiskaltem Wind und Regen Mitten in der Nacht und versucht ihr Signalwort für: „Beeile dich und gehe in die Büsche“ anzubringen. Klein Pixie hingegen scheint das als Spielaufforderung zu sehen, denn sie beißt fröhlich in die Leine, hopst an Frauchen hoch, beißt in die Fersen und verbeißt sich in Frauchens blauem Fleecebademantel. Frauchen bleibt cool, kennt sie alles schon. Ich beobachte  das Geschehen von der warmen gemütlichen Couch aus und zähle innerlich bis 10, bis es weitergeht. 

Im Moment steht es 1:0 für Frauchen, ihr ist es gelungen Pixie „umzuleiten“, indem sie einige Futterstücke auf den Boden legt. Jetzt schnuppert Pixie, es besteht weiterhin die Hoffnung, dass Frauchens Plan aufgeht und Pixie draußen alles erledigt bevor sie wieder ins wollige warme Wohnzimmer zurück kehren, doch zu früh gefreut, nachdem Schnuppern, scheint Pixie die Reise nach Kanada antreten zu wollen. Sie buddelt, als wollte sie heute noch dort ankommen. 

Mittlerweile ist aus dem Regen ein heftiger Graupelschauer geworden. Jetzt kann man feststellen, dass Frauchen uncool wird. Sie nimmt Welpe Pixie auf den Arm und trägt sie nach drinnen.  Mittlerweile glaube ich, dass wir deshalb nie eine Deutsche Dogge oder einen Irischen Wolfshund im Rudel begrüßen werden, denn das Tragen eines Welpen hat ihre Tradition und stellt sich immer wieder als wirklich gute Handlungsalternative heraus. 

Drinnen im Warmen angekommen, fällt Pixie anscheinend ein, dass sie etwas vergessen hat, sie hopst auf ihre flauschige mit rosa Marienkäfer bedruckte Fleecedecke und lässt es laufen. Die Decke wandert keine 5 Minuten später in die Waschmaschine und wieder einmal hat Frauchen den Erziehungsratgeber nicht beherzigt, schließlich ist bekannt, dass man dem Welpen nicht ständig hinterher rennen darf, denn das macht die Mutterhündin auch nicht, so der kluge Ratgeber. Eine alternative Handlungsmöglichkeit gibt der Ratgeber an dieser Stelle jedoch nicht, denn die Decke dort zu lassen wo sie ist, ist auch keine Option.

Frauchen trinkt erstmal einen Schluck Latte Macchiato und ruft dem Rest des Rudels zu: „Alles in Ordnung bei euch?!“ Kauend, mein Maul ist just mit irgendeinem Überbleibsel eines Schweineohrs gefüllt, blicke ich auf, seit der Welpe da ist, gibt es ordentlich viele Kauartikel. Die vorübergehende aufgebaute und nach dem Ratgeber beherzigte Welpenauslauffläche ist genau vor meinem Lieblingsplatz. Sobald Frauchen und Pixie draußen sind, laufe ich rein und schaue nach dem Rechten. Meiner Meinung nach liegen zu viele Sachen drin rum. Ich helfe dann und räume ordentlich auf, in dem ich in meinem Maul einiges raus und in mein Körbchen rein trage. Im Grunde trage ich alle Sachen raus,  denn der Welpe darf laut Ratgeber nicht verwöhnt werden. Ich würde sagen, es ist eine Win-win Situation, Frauchen sieht das allerdings differenzierter.  

Letztens wurde Frauchen gefragt, warum sie denn noch einen weiteren Hund dazu genommen hat. Als Antwort kommen direkt 1001 Argumente, die auch jeder glaubt. Tatsächlich ist es jedoch so, das man sich die Frage, bis der Welpe so alt ist, dass er im Rudel ohne Weiteres mitlaufen kann, oft, sehr oft stellt. Unter vorgehaltener Hand sagt Frauchen zu mir: „Weißt du, ich habe vergessen, wie anstrengend es ist. Ich muss den kompletten Alltag umdrehen, schließlich trainiere ich noch  euch, mit Sofina geht es nächstes Jahr nach Ungarn zur WM, Foxy und Anneliese wollen auch noch etwas unternehmen.“ 

Der „hilfreiche“ Erziehungsratgeber hat auch dazu einen Rat: „Ihr Welpe ist kein Baby.“ Ach nein, der Welpe kostet mit Sicherheit in den ersten Wochen genauso viel an Umstrukturierung und die nötige Energie. Es ist, wie es ist und es is klar ersichtlich, Pixie tut uns allen gut. Ich bin davon überzeugt, denn Pixie wird ein guter Hund werden und bestimmt wird sie ein ganz toller DogDancing Hund sein und eins ist sicher, wer braucht schon einen Erziehungsratgeber. Pixie hätte die passende Antwort darauf, was mit diesem zu tun ist. Wer weiß, vielleicht landet der Ratgeber im Welpenauslauf, dort legt man bekanntlich in der Anfangszeit gerne mal Zeitungspapier hinein.

Anneke & Pixie

Bis wir uns Wiedersehen bleibt bitte Mopsfidel und BOSTONGESUND. Deine Lena Lustig

Herzlich Willkommen Pixie

„Wo Freundlichkeit herrscht gibt es Güte und wo es Güte gibt, da gibt es auch Magie. Wir sehen uns wieder, irgendwann.
Once upon a time….. öffnen wir ein neues, liebevolles, magisches Kapitel. „

Vielleicht erinnert sich jemand an diese Zeilen, die ich vor einiger Zeit schrieb.

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich seit meinem ersten eigenen Hund Jana, sehr vernarrt in weiße Gesichter bei Hunden und auch bei Pferden bin. 

Ich habe vor vielen Jahren bei meiner Border Collie Züchterin nachgefragt, ob es denn möglich sei, dass bei ihr ein Hund mit einem weißen Gesicht geboren werden würde. Sie verneinte und versuchte mir anschließend (damals war Sofina 3 oder 4 Jahre jung) zu helfen, einen Border Collie aus einer guten Zucht mit weißem Kopf zu finden, doch ich wurde nicht gefunden. Damit schloß ich ab und schaute noch das ein oder andere mal und immer mal wieder nach anderen Hunderassen, bei denen einige Hunde durchaus auch mal weiße Gesichter haben, doch aus irgendwelchen Gründen blieb es dabei. 

Wie die meisten wissen, zog als nächster Hüti, unsere wundervolle Mudi Maus Anneliese ein. Black is beautiful, PUNKT. Weißes Gesicht hin oder her. Der Gedanke einen Mudi zu bekommen ist Jahre gereift und an dieser Stelle kann ich nur mit einem Grinsen sagen, wieviel unzählige Menschen mir den Mudi ausreden wollten. Ich bin so froh, dass ich immer auf mein Bauchgefühl gehört habe, nichts auf so manche schräge Webseite und nichts auf das blabla einiger Menschen gehört habe. Der Mudi ist anders, ja, aber ihr Mensch ist das auch und deshalb sind wir ein echtes Team. Ich schätze Anneliese so sehr, ihre Knopfaugen lassen mich träumen und ihre Art mir die Welt aus ihrer Sicht zu zeigen, verleihen mir neue wunderbare Ideen.

Völlig überraschend und sehr kurzfristig zog Kaiser F.-J. Foxy ein. Foxy ist kurzhaarig, sablefarben, schlank und bemuskelt mit den tollsten Stehohren überhaupt, optisch mein Traum, lieb, charmant und er zaubert mir jeden Tag ein Lachen ins Gesicht. Es ist für mich eine Ehre mit ihm meines Weges zu gehen und es ist eine unbeschreibliche fantastische Freundschaft, die ich mit diesem Hund teile.  Meine Erwartungen in allem wurden bei ihm weitaus übertroffen. Ich liebe es mit ihm trainieren zu dürfen und ihn in seiner traumhaften Bewegungen zuschauen zu können, hätte mir das Universum damals nicht den entscheidenden Hinweis geliefert, dass es mein Hund ist, der auf mich wartet, hätte ich mich nicht getraut zuzugreifen. Er hilft mir abzuheben und gleichzeitig auch am Boden zu bleiben, denn vieles möchte geübt werden, auch wenn er ein Überflieger mit toller Bodenhaftung ist so arbeiten wir an gewissen Themen, wie bei allen anderen Hunden auch.

Völlig zufrieden mit meinem bunten Rudel, denn schließlich rennen Lena Lustig und Friedel Fröhlich (mittlerweile Senioren) zum Glück noch top fit von Zimmer zu Zimmer und wollen bespaßt werden, dafür unterhalte sie mich immer mit einem tollen Programm vor dem Fernseher, wer mag denn auch schon Fernsehen schauen, das Lena Lustig – Friedel Fröhlich- Programm ist viel kreativer und lustiger, ruhte ich in mir und dachte nicht drüber nach, was die Zeit uns für Hunde ins Rudel und Familie bringen wird. 

Ich wünsche mir sehr, das alle unendlich lange bleiben. Eingebunden in den Alltag und mit dem Training mit meiner immer zuverlässigen Sofina Sonnenschein, der ich wirklich viel verdanke und für ihr Dasein ich sehr sehr dankbar bin, weder etwas suchend, noch den Gedanke an ich sollte mich umsehen, bekam ich immer wieder den Hinweis, ich sollte mir den YESSS & Chees Wurf (Kennel: of Silent Storm) ansehen. Ich sah kurz hin, bevor der Wurf geboren wurde und fixierte mich darauf, dass ich irgendwann auf einen Kurzhaar Border Collie zurück greifen werde, also schaute ich wieder weg.

In der Nacht als der Wurf geboren wurde, war ich unruhig (ohne zu wissen, dass MEIN Welpen das Licht der Welt erblickte) ich dachte mir, es seien die Nachwirkungen vom Turnier, dann sagte ich mir, dass ich noch nie nach einem Turnier unruhig war, das konnte es also nicht sein. Ich beschloß mich abzulenken und das handy einzuschalten und auf Facebook zu surfen, damit ich wieder etwas müde (FB macht mich oft müde) erneut einschlafen kann. Ich sah Katjas (der Züchterin von Sofina Sonnenschein und Foxy) Webseite beim Scrollen und erblickte die vor einigen Stunden geborenen Welpen. 

Bei einem Welpen blieb ich oder vielmehr mein ganzes Herz „hängen“. Ich habe sicherlich in diesem Moment Löcher in den Bildschirm gestarrt, da ich es gar nicht fassen konnte. Ich sah eine wunderschöne, gezeichnete Hündin mit einem weißen Gesicht, mein Herz hüpfte. Dann begann das Karussell und eigentlich stoppt es so schnell, wie es sich drehte.

Bereits Tage zuvor wurde mir mittgeteilt, dass ich mich darauf einstellen sollte, dass eine mir vertaute Seele den Weg zu uns zurück gefunden hätte. Die vielen Zeichen waren klar, deutlich und so liebevoll eindeutig, dass ich wußte, wer wieder dazu und zurück kommen wird. Ich beriet mich noch mit einer sehr guten Freundin, die eine ähnliche Gabe, wie ich besitzt (tausend Dank liebe Susanne) habe und dann war es sonnenklar, kein andere Name, als der freudige, überraschte Ausspruch: „Holy Moly“ hätte als Wurfname besser gepasst und diesmal gibt es einen englischen Rufnamen, der dem deutschen, früheren Namen in seiner Bedeutung treu bleibt.

Von ganzem Herzen: Willkommen wundervolle Pixie und ja, wir öffnen wir ein neues, liebevolles, magisches Kapitel. 

„Wo Freundlichkeit herrscht gibt es Güte und wo es Güte gibt, da gibt es auch Magie.